Ja, ich musste erst lernen, Bilder zu betrachten, mich mit Ihnen auseinanderzusetzen ohne dabei zu fragen „Was will mir der Künstler damit sagen?“ Ich muss nicht alles verstehen, muss nicht alles hinterfragen, aber ich muss mir die Zeit nehmen, bestimmte Einzelheiten näher zu betrachten und vielleicht sogar einen Zusammenhang zu finden, der mir einen Zugang zu dem Bild verschafft, der meine Begeisterung weckt.
Bei Picasso fiel das leichter als ursprünglich erwartet. Seine Rezeptionsquellen finden sich in der antiken Skulptur, in Stichen von Rembrandt und Arbeiten von Goya. Farbphasen, Mythologie und die Auseinandersetzung mit der Perspektive kennzeichnen sein Werk.
Ich versuche nicht, einen Picasso zu verstehen, aber ausgehend von dem strukturellen Aufbau des Bildes, von den verschiedenen Farbgebungen, Perspektiven, oder Geometrien im Bildaufbau und zuletzt über die dargestellten Elemente erschließt sich doch ein Teil des Werkes, der Grundtenor wird erkennbar.
Pablo Picasso, La Paix (Der Frieden), aus der Gruppe La Guerre et la Paix (Der Krieg und der Frieden), 1952.
Öl auf Leinwand, 4,5 x 10,5 m.
Temple de la Paix (Schlosskapelle), Vallauris.
© 2012 Succession Picasso Estate, Artists Right Society (ARS), New York
Ich benötigte sechs Jahre Studium, einen geduldigen Professor und ein wenig Eigeninitiative, damit Picasso auch für mich zu einem großartigen Künstler avancierte. Mit ein wenig Neugier und Enthusiasmus sollte es Ihnen jedoch in weniger als sechs Jahren gelingen, das Genie des Spaniers zu entdecken. Besuchen Sie noch bis zum 2. September die Ausstellung Picasso Prints – The Vollard Suite im British Museum, nehmen Sie sich die Zeit, Picassos Werke zu betrachten und finden Sie Ihren eigenen Zugang zu seinem Bildwerk. Alternativ und ergänzend finden Sie Picasso auch im praktischen E-Book-Format in einer Ausgabe des Verlages Parkstone International.
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