Friday, July 27, 2012

Edvard Munch - soviel mehr als nur ein Schrei

Wer den Namen Edvard Munch hört, mag wohl zuerst an eine Landschaft aus Blau und Rot denken, in der sich eine Brücke diagonal in den Bildhintergrund verjüngt. Zwei Personen sind am Ende der Brücke nur schemenhaft zu erkennen und im Vordergrund zeigt sich dem Betrachter eine scheinbar verzeichnete Figur, die Hände an den Wangen, mit weit aufgerissenem Mund und Augen. Der Schrei, so laut und doch stumm, hat es nicht zuletzt aufgrund des Diebstahls 2006 oder dem mit einem dreistelligen Millionenbetrag höchsten je erzielten Auktionsergebnis im Frühjahr 2012 auf die Bestsellerliste geschafft.


Edvard Munch, Der Schrei, 1893.
Tempera und Pastell auf Karton, 91 x 73,5 cm.
Nasjonalmuseet, Oslo.



Aber Munch ist so viel mehr als ein Symbolist mit pessimistischer Lebensphilosophie, seine Bilder sind so viel mehr als reine „Stimmungsbilder“. Er ist einer der großen Wegbereiter des Expressionismus, Inspiration in der Art und Weise, wie er den Raum in Farbflächen auflöst. In seinen dynamischen Bildkompositionen wird die Perspektive von wenigen Linien suggeriert, Farben scheinen zu fließen und Figuren bewegen sich auf den Betrachter zu.

Motive wiederholen sich, werden zu Varianten und verselbstständigen sich schließlich. Auch Zeichnungen, Grafiken, Lithografien und Fotoarbeiten kennzeichnen das umfangreiche Werk des Norwegers. Selbstporträts aus allen Medien entwickelten sich bewusst zu einer visuellen Biografie.

Und die Tate Modern London verspricht noch viel mehr in ihrer aktuellen Ausstellung Edvard Munch, The Modern Eye, die Sie noch bis zum 14. Oktober 2012 besuchen können. Oder überzeugen Sie sich mit dem Buch des Parkstone-Verlages als Print- oder E-Book- Ausgabe davon, dass Edvard Munch mehr als nur ein „pessimistischer Stimmungsmaler“ ist.

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