Fleisch ist generell ein viel erforschtes und heiß diskutiertes Thema. Isst man es oder isst man es nicht? Und wenn ja, ist zu viel rotes Fleisch ungesund? Wie kann ich mich ausgeglichen ernähren. Aber die entscheidende und meistumstrittene Frage überhaupt: Wie bereite ich ein gutes Stück Fleisch zu? Und wie unterscheide ich im Vorfeld ein gutes von einem weniger guten Stück Fleisch? Mehr oder weniger hilfreiche Tipps und Tricks versuchen uns viele Zeitschriften, Kochsendungen und Bücher zu vermitteln und so ist das Beef-Magazin gar nicht mal verkehrt und vielleicht auch gerade deshalb interessant, weil es seinen ungebrochenen Anspruch auf Männlichkeit bewahrt. Und irgendwie haben die Redakteure damit ja auch recht: Fleisch ist männlich – und die Grillsaison beginnt jedes Jahr am 01. Januar und endet am 31. Dezember.
Aber Fleisch ist ebenso sexy. Ja, Fleisch ist sexy, weil ein pures Genussmittel. Im übertragenen Sinne hat sich hieraus ja auch die Fleischeslust ergeben, die Lust auf das Fleisch des anderen Geschlechts – Sex, Erotik und Leidenschaft sind in dieser Lust inbegriffen. Ob Rodin nun ein Steakliebhaber war, ist schwer zu beurteilen, jedoch lag ihm die Darstellung der Fleischeslust: der Lust am Schauen, der Begierde des Fleisches für das Fleisch. Nackte erotische Körper scheinen aus dem Marmor zu entspringen, entstehen aus ihm, zeigen Leidenschaft in der Bewegung, im Moment des Kusses, in der Umarmung.
Auguste Rodin, Danaid, um 1889.
Marmor, 36 x 71 x 53 cm.
Musée Rodin, Paris.
Ob Sie nun Fleischliebhaber, Vegetarier, Veganer oder Frutarier sind, genießen Sie die Skulpturen Rodins – das dem Marmor entwachsende Fleisch – noch bis zum 1. September 2013 im Musée Rodin in der Ausstellung Rodin, la chair, le marbre oder holen Sie sich die Leidenschaft dieses Bildhauers in hochauflösenden Abbildungen mit den verschiedenen Formaten des Verlages Parkstone International nach Hause und entdecken Sie diesen einzigartigen Künstler durch die Augen des großen Dichters Rainer Maria Rilke.
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