Das Überflüssige wegnehmen, möglichst alles auf das Wesentliche reduzieren: Dies scheint eine sinnvolle Empfehlung für viele Lebensbereiche zu sein, ganz egal ob es sich dabei um Schminke, den eigenen Satzbau oder die Innengestaltung des neuen Badezimmers handelt.
Italienische Vase aus dem späten 16. Jahrhundert, Courtesy of the Metropolitan Museum of Modern Arts
Doch wo beginnt überflüssiger Luxus und was ist ein nettes Extra? Wo fängt der Kitsch an und was ist ein Klassiker? Gerade im Zusammenhang mit Designobjekten stellt sich oft die Frage: Ist das nun Kunst oder kann das weg?
Diese und ähnliche Fragen stellt sich das Metropolitan Museum of Arts mit der Ausstellung „Plain or Fancy“. Die Objekte, die aus der Dauerausstellung stammen, fordern ihr Publikum vor den entweder grau oder pink gestrichenen Wänden zu ähnlichen Gedankenspielen heraus.
Scheinbar sinnlos-opulenter Schnickschnack, etwa eine Verzierung am Griff eines Kelchs, rückt in ein anderes Licht, wenn der Begleittext erklärt, dass dieser oft für große Trinkrunden und somit für große Alkoholinhalte genutzt wurde und diese Verzierungen dafür sorgten, dass die Hand von dem oft schweren Kelch nicht abrutschte.
So wird aus vermutlich Überflüssigem plötzlich etwas Sinnvolles – doch über Geschmack lässt sich auch weiterhin nicht streiten. Denn der ist, zum Glück, nun ja: Geschmackssache.
Wer nun seinen eigenen Geschmack weiter verfeinern möchte, ohne dafür gleich nach New York zu fliegen, kann auf der Website des Metropolitan Museums of Art den interaktiven „Plain or Fancy?“- Test machen oder sich das bisher nur auf Englisch erschienene Buch Decorative Art von Albert Jaquemart zu Gemüte führen. Die Ausstellung „Plain or Fancy? Restraint and Exuberance in the Decorative Arts” ist noch bis 18. August 2013 im Metropolitan Museum of Art zu sehen.
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