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Friday, January 25, 2013

Kunst ist relativ

Kunst zu definieren, ist seit dem beginnenden 20. Jahrhundert schwierig und wird vor allem in der zeitgenössischen Kunst, bei der es nicht nur um verschiedene Ausdrucksformen, sondern vielmehr um Gratwanderungen geht, nahezu unmöglich. Die Frage nach Kunst oder Abfall führte schon das eine oder andere Mal dazu, dass eine übereifrige Putzfrau ein Kunstwerk beseitigte. Die Frage nach Kunst oder Selbstverstümmelung in der Performance löst immer wieder nicht ganz unverständliche Schockierung im Publikum aus, die Frage nach Kunst oder Pornografie erhitzt die Gemüter – erfreut und entsetzt.

Wenn erotische Novellen wie Fanny Hill oder Thérèse Philosophe nicht zensiert und ihre Illustrationen nicht verboten wurden, betrachtete man sie doch immer mit Argwohn – auch, wenn sie den künstlerischen Anspruch erfüllen. Doch wo hört Kunst auf und fängt Pornografie an? Der nackte Körper und die sexuelle Interaktion sind seit dem Mittelalter fester Bestandteil des thematischen Repertoires vieler Künstler. Dennoch werden viele von ihnen, darunter auch Paul Avril, Jeff Koons oder Egon Schiele, immer wieder als Pornografen (zu beachten ist die allgemein anerkannte negative Konnotation dieses Wortes) und nicht als Künstler bezeichnet.

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Egon Schiele, Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917.
Kohle, Aquarell, Gouache, 46 x 30,5 cm.
Národní galerie, Prag.


Doch worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen künstlerisch wertvollen erotischen Werken und der Pornografie? Ist es die Linienführung, die romantische Utopie oder groteske Verzerrung erzeugt und damit dem Bild einen „Interpretationsansatz“ liefert? Ist es der Name des Malers, der sich schon als Künstler profiliert hat und ist deshalb alles, was unter seiner Hand entsteht, Kunst? Kunst ist relativ! Die schmalen Gratwanderungen zwischen Kunst und Abfall, Selbstzerstörung oder Pornografie sind für das gemeine Publikum heute kaum noch zu unterscheiden, wenn nicht jemand das Objekt, das Werk, die Installation oder die Performance zum Kunstwerk deklariert und es somit als solches kenntlich macht.

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Egon Schiele, Selbstporträt mit gestreiftem Hemd, 1910.
Bleistift, Aquarell, Gouache , 44,3 x 30,6 cm.
Leopold Museum, Wien.


Entdecken Sie im Leopoldmuseum Wien in der Ausstellung Die Metamorphosen des Egon Schiele einen Künstler, der sich als Expressionist auf verschiedene Gradwanderungen begeben hat und entscheiden Sie selbst, ob Sie Kunst oder Pornografie vor sich haben, wenn Sie die Titel zu Egon Schiele des Verlages Parkstone International durchblättern.

Thursday, January 10, 2013

In Love … With Myself

Online profiles are essentially shameless self-promotion – things you like, things you do, endless photos of yourself, etc. However, I find when my skinny friends post too many photos of themselves in swimsuits, or newly-engaged friends post endless photos of rings and partners, and my married friends post hundreds of photos of their new babies, I start to feel badly about myself. That’s not to say that I’m not doing cool things or that I want children (Any. Time. Soon.), but sites like Facebook have opened many doors to jealousy, self-loathing, and endless comparison of ourselves to others. Stop it!

 

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Egon Schiele, Self-Portrait, 1910.
Gouache, watercolour, and black pencil, 44.3 x 30.6 cm.
Leopold Museum, Vienna.

 

You know who would have been shamelessly good at Facebooking and making his peers feel like underachieving sloths? Egon Schiele. He started drawing at a very young and tender age, and while progressing in style and skill throughout the years, he maintained his edgy, in-your-face view of society and the human body. Review the bold words. Anyone come to mind? Honey Boo Boo, right?! Based on the lives of so many other ‘child stars’ – who, mind you, were on written shows, not facing the nearly frightening, redneck reality of Macon, Georgia – how can we ever expect ‘normalcy’ for that poor girl?

 

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Egon Schiele, Self-Portrait with Chinese Lantern Plant, 1912.
Oil and gouache on wood, 32.2 x 39.8 cm.
Leopold Museum, Vienna.

 

Fortunately, I suppose, depending on how you feel about overpopulation, the world is much better equipped to deal with plagues, flues, and cholera, and so we’re less likely to lose talented artists in their prime because of illness. I could argue that there are some “artists” that we could bear to mourn, but would likely do better to keep such opinions to myself. (I know you thought of someone!) We’ll just have to stick out this reality television and self-promotional social networking phenomenon until they blow over. Until then, read a book or go to a museum. Give Facebook a rest because, frankly, you’re annoying me.

 

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Egon Schiele, Self-Portrait with Arms Pulled Back, 1915.
Charcoal and pastel, 44 x 32 cm.
E.W. Kornfeld Collection.

 

Schiele would have had an impossibly difficult time posting all of his crude and vulgar self-portraits on Facebook, and his friends would have been better off for it, despite their raw beauty and allure. See the way he transformed his work throughout his short life at The Metamorphoses of Egon Schiele, on permanent exhibition at the Leopold Museum, Vienna. Pick up this heart-wrenchingly illustrated book, Schiele by Jeanette Zwingenberger, for a closer look.

 

-Le Lorrain Andrews

Tuesday, January 1, 2013

¿Y si el que se desnuda es él?

En un mundo que entiende el término ‘erótico’ como sinónimo de ‘desnudo integral’, cuesta imaginar que la imagen de alguien sin ropa pueda provocar críticas encendidas (excepto por los que se quejan de todo, ya sabéis quiénes son). Pero si el cuerpo desnudo es el masculino, es otro tema.

La sociedad patriarcal, que ha desnudado el cuerpo femenino hasta convertirlo en objeto y no contento con ello ha impuesto esa mirada a las propias mujeres de forma que ya ni protestamos al ver los genitales desnudos de una fémina, no soporta ver un hombre desnudo; le parece indecente, inmoral e incluso aberrante. Se siente atacada e indefensa ante la visión de «el padre» aparentemente vulnerable y en una posición de supuesta debilidad (sin mencionar el fantasma de la homosexualidad). Como toda cultura, quiere mantener oculto aquello que venera (en este caso, el falo), libre de riesgos y daños. Hace lo mismo con lo que considera pecaminoso, curiosa coincidencia.

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Donatello, David, c. 1440.
Bronce, al.: 158 cm.
Museo Nazionale del Bargello, Florencia.


Y no es que reivindique la cosificación del cuerpo masculino, pero considero que también puede ser bello y objeto de una obra de arte, y no debería causar reacciones como el pudor o el rubor. Es algo natural que ha de ser tomado como tal. El desnudo masculino tiene más de 4.000 años de antiguedad y no porque ahora nos hayamos vuelto unos mojigatos (e hipócritas) de cuidado va a dejar de ser arte. Eso sí, al arte lo que es del arte y al resto otra etiqueta, por favor.

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Egon Schiele, El predicador (Autorretrato), 1913.
Lápiz y aguada sobre papel, 47 x 30,8 cm.
Leopold Museum, Viena.


El tema es que el Leopold Museum (en Viena, ciudad cosmopolita y liberal, ya sabéis) tiene una exposición sobre el desnudo masculino que, al parecer, ha levantado ampollas en los sectores conservadores, y otros que no lo son tanto, de la ciudad. Si tienes un rato para acercarte a ver la otra cara del desnudo, puedes hacerlo hasta el 4 de marzo de 2013. Si prefieres disfrutar estas imágenes en la intimidad, no dudes en hacerte con Desnudos o The Story of Men’s Underware (en inglés).

Thursday, December 20, 2012

Nackt im Museum

Nackt in der Öffentlichkeit? Das sollte für uns Deutsche als Gründer des ersten Freikörperkultur-Vereins (1898) doch eigentlich kein Problem darstellen. Nackt gibt man sich heutzutage nicht nur an den gerade an der deutschen Ostseeküste weitverbreiteten FFK-Stränden oder an den ausgewiesenen Plätzen an den Ufern der Baggerseen, nackt zu sein ist zu einer richtigen Freizeitbeschäftigung geworden: Nacktwandern, Nacktradeln, Nacktrudern oder Nacktreiten – Die aktiven Nackten, die sogenannten Nacktivisten planen die verschiedensten Veranstaltungen und versuchen, den Großteil ihres Alltags unbekleidet zu bewältigen. Durch Internet-Foren finden die Aktionen eine breite Anhängerschaft und wer jetzt denkt, dass Nacktheit nur etwas für den Sommer ist, täuscht sich gewaltig: In den Jahren 2009 und 2010 fanden in Braunlage im Harz sogar „Nacktrodelwettbewerbe“ statt.

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Sich kratzender Mann


Dass nackte Haut generell viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, beweisen die bei öffentlichen Veranstaltungen provokativ durchs Bild laufenden „Flitzer“, die später oft Teil der Berichterstattung sind und durch die Verbreitung über die Massenmedien ein breites Publikum erreichen. Neben der Selbstdarstellung wird „blankziehen“ auch als „friedlicher“ Protest (Flitzer können sich in Deutschland eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs oder Erregung öffentlichen Ärgernisses einhandeln) genutzt, um sozialkritische oder politische Botschaften zu übermitteln.
Angefangen mit den berühmten nackten Protestaktionen der 1967 im damaligen Westberlin gegründeten Kommune 1 hat sich offenbar eine globale Bewegung gebildet, die für fast alle sozialen und politischen Missstände die Hüllen fallen lässt.

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Jil, Le „Streaking“ ne passera pas („Druckstellen“ verboten)


Die berühmteste Aktion ist dabei wohl die der PETA (People for the Ethical Treatment of Animals). Die Organisation, die sich für die Grundrechte von Tieren einsetzt und sich für die Abschaffung der Massentierhaltung zum Zweck der Gewinnung von Fleisch, Milch, Eiern, Leder, Fellen und Pelzen stark macht, holt sich in aufwendigen Shootings die Stars und Sternchen der Unterhaltungsindustrie vor die Kamera.

Unter dem Motto „Lieber nackt als im Pelz!“ konnte die nach eigenen Angaben weltweit größte Tierrechtsorganisation schon zahlreiche Stars ablichten: Ashley und Mary Kate Olsen, Daniela Katzenberger, Sarah Connor, Elisabetta Canalis, Franka Potente, Pink, Pamela Anderson, Kelly Osbourne, Eva Mendes, Cindy Crawford, Christina Applegate, Sophie Ellis Bextor und viele weitere ließen für den guten Zweck alle Hüllen fallen. Auch einige Männer, unter ihnen Bela B, Justin Bieber und Paul McCartney, zogen vor der Kamera blank, die Medien dominieren jedoch weiterhin die nackten Frauenkörper.

Um dies zu ändern, rückt die aktuelle Ausstellung des Wiener Leopold Museum unter dem Titel „nackte männer“ gerade diese bis zum 04. März 2013 in den Vordergrund. Mit Leihgaben aus ganz Europa zeigt die in ihrer Thematik bisher einzigartige Ausstellung die Vielfalt und den Wandel in der Darstellung nackter Männer vom späten 18. Jahrhundert bis heute auf. Die älteste Skulptur unter den Nackten stellt dabei eine altägyptische Statue aus der Zeit um ca. 2400 v. Chr. dar, die jüngste ist die zu einem Selbstbildnis umgearbeitete Schaufensterpuppe des zeitgenössischen Konzeptkünstlers Heimo Zobernig. Anhand der Exponate, die vor allem der Aufklärung, der Klassische Moderne und Kunstpositionen nach 1945 zugeordnet werden können, wird eindrucksvoll deutlich, wie schnell und wie stark sich das Schönheitsideal im Laufe der Zeit wandelt.

Auch Literatur beschränkt sich oft auf weibliche Aktdarstellungen, nicht so das im Parkstone-International erschiene Buch Die Geschichte der Herrenunterwäsche, dass sich neben spannenden Informationen zur Geschichte der Herrenunterwäsche explizit der Darstellung kaum bekleideter Männer widmet – das perfekte Weihnachtsgeschenk für den modebewussten Mann oder die neugierige Freundin.

C. Schmidt

Tuesday, December 18, 2012

The Naked Truth

At first this topic had my mind atwitter; I mean how often does a girl get to write about naked men outside of her bedroom? Not that I believe there’s anything particularly aesthetically pleasing about the male physique below the happy/snail/treasure trail; maybe I’m a sucker for a nice bum, but that’s not what we’re here to discuss. Nor do I spend my private time writing about nude male bodies, and even if I did, you couldn’t prove it.

Given the opportunity to pick famous men I wouldn’t mind seeing naked, I would say: Channing Tatum? Yes, please. Donald Glover? Abso-freaking-lutely. Joseph Gordon Levitt? Please and thank you. John Cho-know-I-would. And, for our older crowd, I’d appreciate a little Benjamin Bratt (pun absolutely intended). Though, discussing this with a colleague, I’ve concluded that while I would enjoy seeing Tatum in the buff under any circumstance, I’d rather see JGL in the sensual privacy of my own home.

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Large Sleeping Satyr ("Barberinischer Faun"), c. 220 BCE
Marble, height: 215 cm.
Glyptothek, Munich.


The longer I thought about the topic though (we’re talking at least a week of reviewing male nudes here, nothing but the best research for our readers), the more confused I became. We live in a society that fawns over the nude female body – heck, I’ve even blogged about it – but what about the male body? In film, art, television, and billboards, exposed female curves are everywhere, whether in bits and pieces or full on (to the point in which we need to discuss body image with our sisters/daughters/nieces). We’ve all seen Basic Instinct. However, the double standard remains. Is it because men find other male bodies threatening or uncomfortable? Is it the absurd fear of “catching” homosexuality, as if that were even possible? Women make up half of the consumer market – can’t you try and lure us in with the promise of naked men?

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Ginch Gonch, Boys and Toy Bikes, advertising campaign.


I’ve always had the pleasure, or displeasure depending on how you look at it, of male housemates, including growing up with a brother. They were able to openly walk around without shirts and in their underwear, whilst I was discomfited into wearing a bra in my own home. Ladies, help me out, isn’t the most amazing time of day those five seconds after you’ve finally removed your bra? I’ve actually gone so far as to say, “Sorry friend, I can’t come out tonight; I’ve already taken my bra off.” My point being, this is a society that tells women to remain covered or they’ll be slut shamed, but men can wear next to nothing as long as their junk is covered.

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Andrew Christian, 9215 Gigolo Thong, Black.


Women shouldn’t be ashamed of their bodies or shy about them, and men, get over your ridiculous fear of other naked men. We’re all beautiful, robed or not, and nudity shouldn’t be a topic of exploitation. We’re born nude, why can’t we stay so? Hurry over to the Leopold Museum to see the nude men exhibition through 4 March. Not possible? Rather look at the goods in private? Get your hands on The Story of Men’s Underwear by Shaun Cole or Nudes by Jp. A. Calosse. You won’t be disappointed.

-Le Lorrain Andrews