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Thursday, February 21, 2013

Auf dem Kriegspfad mit meinem sonst so geliebten technischen Wunderwerk

Die moderne Technik ist überall. Der Computer ist aus keinem Büro oder Wohnzimmer mehr wegzudenken, das Internet ist mittlerweile auch unterwegs ständiger Begleiter. Nicht nur im Alltag, nein selbst im Urlaub oder im Restaurant ist der Tablet-PC oder das I-Phone immer griffbereit. Es werden Fotos gemacht, Bilder auf Facebook hochgeladen und jede gehaltvolle Unterhaltung damit nichtig. Und wenn Hard- und Software funktionieren, scheinen viele in ihrer kleinen digitalen Welt auch glücklich und zufrieden.

Doch was passiert, wenn Firefox® mal aussteigt, das DVD-Laufwerk spinnt oder der Bildschirm sich in ein Pixelmeer auflöst? Dann wird es ein wenig seltsam. Für den „Normal-User“ heißt es jetzt erst mal Ruhe bewahren und dem System ein wenig Zeit geben. Häufig hilft auch das klassische „turn off and on again“. Wenn immer noch keine Besserung in Sicht ist, hofft man auf die Hilfe einer guten Computerfee, die sonst immer alles ganz schnell wieder in Ordnung bringt, oder auf den besten Freund per Ferndiagnose. Und wenn das alles nichts hilft und das Dokument verloren ist, der Router einfach keine Verbindung zum Internet findet oder das Programm was sonst doch immer macht, was man will, einfach nicht mehr reagiert, dann werde zumindest ich langsam nervös, verärgert und ungeduldig.

Und wenn es sich in diesen Momenten, in denen sich meine elektronische Rechenanlage für unbestimmte Zeit von mir verabschiedet, um einen dieser Momente handelt, in denen es sich um Abgabetermine, Deadlines oder einen Einsendeschluss handelt, stehe ich spontan auf dem Kriegspfad mit meinem sonst so geliebten technischen Wunderwerk. Aber auch hier wird sich eine kreative Problemlösung finden lassen.

Image

Marc Chagall, Ich und das Dorf, 1911.
Öl auf Leinwand, 191,2 x 150,5 cm.
Museum of Modern Art, New York.


Keine Lösung für die Probleme der Realität des 20. Jahrhunderts hatte der Künstler Marc Chagall, aber zumindest begegnete er ihnen mit Kreativität und Optimismus. Begleiten Sie den Künstler auf seiner Reise durch das Jahrhundert und lassen sie sich von der kreativen Auseinandersetzung mit den Problemen seiner Zeit in der Ausstellung Chagall – Entre Guerre et Paix im Musée du Luxembourg in Paris vom 21.02.2013 bis zum 21.06.2013 inspirieren. Alternativ genießen Sie, während Sie sich mal wieder über ihren Computer ärgern, die Kunst Chagalls mit den Monografien des Verlages Parkstone International.

Thursday, November 29, 2012

Paul Klee – Es ist interessant, wie trotz allen Abstraktionen die Sache real bleibt

Der Schweizer Künstler Paul Klee (1879-1940) wird der Abstrakten Kunst zugeordnet. Doch wie lässt sich Abstraktion eigentlich definieren? Der Begriff ‚abstrakt‘ steht im Gegensatz zu ‚real‘ und hat nur in der Gegenüberstellung zu seinem Antonym eine Bedeutung, denn wenn nichts real wäre, könnte natürlich auch nichts von der Realität abstrahiert, d. h. vereinfacht oder verallgemeinert werden. Alles, was in der Wissenschaft nicht gemessen werden kann, ist nicht real. Träume, Wünsche, Ideen, Vorstellungen – alles ist subjektiv und dem Begriff nach zunächst nicht real. Doch mittels der Kunst kann dieses Nicht-Reale in etwas Reales umgeformt werden: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ behauptete Klee zu recht in seinen theoretischen Schriften.


Paul Klee, Vermesse Felder, 1929. Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton, 30,4 x 45,8 cm. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf.


Ist Kunst nicht gerade erst dann spannend, wenn man den Sinn des Dargestellten nicht auf den ersten Blick begreifen kann, oder wenn man gar davon ausgeht, dass es nicht die eine festgeschriebene Bedeutung gibt, sondern dass es dem Betrachter obliegt, sich selbst in dem Werk wiederzufinden. Während die Betrachtung bei objektbezogener Kunst oft flüchtig und oberflächlich bleibt, laden abstrakte Kunstwerke geradezu dazu ein, das Werk näher in Augenschein zu nehmen. Gelingt es uns dann, in die Welt des Ungegenständlichen einzutauchen und in uns selbst hinein zuhören, erkennen wir vielleicht Parallelen zu unserer eigenen Erfahrungswelt: „Mit der Abstraktion ist die Realität bewahrt“ notierte Klee in seinen Aufzeichnungen, da man „eine Brücke zu den Erfahrungen der Wirklichkeit“ findet. Bei abstrakter Kunst reicht nicht der prüfende Blick auf Werk und Titel, wir brauchen Zeit, um es auf uns wirken zu lassen.


Paul Klee, Rote und weiße Kuppeln, 1914.
Aquarell und Gouache auf Papier auf Karton, 14,6 x 13,7 cm.
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf.


Und oft brauchen wir neben ein wenig Geduld auch ein kindliches Maß an Fantasie, um ganz unvoreingenommen etwas für uns selbst zu entdecken. Klee und sein künstlerisches sowie schriftstellerisches Werk können als Anleitung dazu fungieren, als eine Anleitung, die er selbst nicht brauchte: „Im Restaurant meines Onkels, des dicksten Mannes der Schweiz, standen Tische mit geschliffenen Marmorplatten, auf deren Oberfläche ein Gewirr von Versteinerungsquerschnitten zu sehen war. Aus diesem Labyrinth von Linien konnte man menschliche Grotesken herausfinden und mit Bleistift festhalten. Darauf war ich versessen.“ So lautet eine Kindheitserinnerung im ersten Band seiner drei Tagebücher.

Im Jahr 1960 gegründet, besitzt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen heute eine der umfangreichsten Werksammlungen Klees. Aus den 100 Gemälden, Zeichnungen und Aquarellen Klees, die sich im Besitz der Kunstsammlungbefinden, hat die Kuratorin Anette Kruszynski die aktuelle noch bis zum 10. Februar 2013 geöffnete Ausstellung 100 x Paul Klee im K21 im Düsseldorfer Ständehaus zusammengestellt.

„Das Bild“ hält Klee in seinen Schriften fest „hat keinen besonderen Zweck. Es hat nur den einen Zweck, uns glücklich zu machen. Es soll etwas sein, das uns zu schaffen gibt, was wir gerne öfter sehen, was wir zum Schluss gerne besitzen möchten.“ Öfters sehen können Sie Klees Werke vor oder nach dem Ausstellungsbesuch mit der im Verlag Parkstone-International herausgegebenen Monografie Kleeoder den E-Books Expressionismusund Bauhaus.

-C.Schmidt