Albrecht Dürer, der Druckgrafiker der deutschen Renaissance, leistete mit der Veröffentlichung verschiedener Werke zu mathematischen Prinzipien, zur Perspektive oder auch zu idealen Proportionen einen entscheidenen Beitrag zur Mathematik. Zur selben Zeit wie die Universaltalente Leonardo da Vinci und Piero della Francesca hat auch Dürer Kunst und Mathematik erfolgreich miteinander verbunden und gelangte so zu einer „ultimative Wahrheit”. Sein Kupferstich Melencolia I (1514) ist dafür ein unumstrittenes Beispiel:
Gelehrte haben Jahrhunderte damit verbracht, den „Rhomboederstumpf” in der linken Bildhälfte auf seine mathematische Genauigkeit hin zu analysieren, um ihn letzendlich als exakte geometrische Wiedergabe anerkennen zu müssen. Aufgrund aller die Winkel und Seitenverhältnisse betreffenden Kalkulationen, eigentlich Thema einer mathematischen Erörterung, wird die komplexe Geometrie hier zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung.
Was inspirierte diese wissenschaftliche Kunst oder künstlerische Wissenschaft? Bei allen aus der Verschmelzung von Künstler und Mathematiker hervorgegangen Werken trägt die Mathematik offenbar zur Verschönerung der Kunst bei. Bereits bei den alten Ägyptern beispielsweise galt beim Bau ihrer Pyramiden der „Goldene Schnitt” als „ästhetisch ansprechend”.
Aber muss schöne Kunst auch immer mathematisch korrekt sein?
Lernen Sie Dürer und eine Reihe anderer europäischer Künstler in der Ausstellung Dürer and Beyond: Central European Drawings 1400-1700 im New Yorker Metropolitan Museum of Art noch bis zum 3. September 2012 kennen. Als Einstimmung können Sie die großartigen Werke Dürers in diesem reich bebilderten und qualitativ hochwertigen Kunstbuch genießen.
No comments:
Post a Comment